Einblicke in die Welt der First Nations in Wendake
Wendake – ein Ort der Ureinwohner
Nur eine Viertelstunde von Québec City entfernt liegt der Ort Wendake mit ca. 3.000 Einwohnern. Wendake erzählt die Geschichte der Huronen-Wendat-Indianer, der Ureinwohner Kanadas. Sie produzieren in Wendake vorwiegend Schneeschuhe.
Ich verbrachte zwei Nächte im Hôtel-Musée Premières Nations. Das ist ein von den Huronen-Wendat errichtetes und betriebenes 4 Sterne Hotel, das im Jahr 2008 eröffnete. Das Hotel präsentiert sich im modernen Design und harmoniert mit der Natur.
Ich blickte durch die großen Fensterscheiben auf den wunderschönen Indian Summer. In der Lounge brannte das Kaminfeuer. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Alle Räumlichkeiten sind mit traditionellem Kunsthandwerk bestückt.
Das Leben im Langhaus
Das Museum im Hotel bildet die Geschichte der Ureinwohner ab. Im Sommer finden jeden Abend Aufführungen und einmal im Jahr das berühmte Pow Wow statt. Auf dem Grundstück wurde ein traditionelles Langhaus errichtet. Das ist eine Art Holzhaus, wo früher bis zu 6 Familien lebten.
Am Lagerfeuer grillten wir Knüppelteig und hörten gespannt zu, was unser Guide über die Geschichte, Kultur und ihre Lebensweise zu erzählten hatte. Anschließend besuchten wir noch ihre Kirche, das Versammlungshaus und gingen zum Wasserfall.
Das nachgebaute Huronen-Dorf
Mitten im Huron-Wendat-Reservat befindet sich ein nachgebautes Huronen-Dorf, das sich Site Traditionnel Huron Onhoüa Chetek8e nennt. Hier befindet sich das kulturelle Erbe der Huronen-Wendat. Bei einer geführten Tour erfuhr ich mehr über ihre Geschichte, Anbau von Gemüse, Aufbewahrung der Lebensmittel, Schwitzhütte, Traumfänger und vieles mehr.
Die Bewohner von Wendake führen heute ein ganz normales Leben. Viele Gebräuche und Traditionen sind leider verloren gegangen, es wird aber weiterhin danach geforscht. Außerdem werden Bemühungen unternommen, dass die Ureinwohner ihr Land vollständig zurückbekommen. Die indigenen Guides sind stolz auf ihre Herkunft.
Auch hier steht ein Langhaus und wir erfuhren mehr über ihre Lebensweise. Dieser indigene Stamm lebte nicht in Tipis.
Das Restaurant bietet traditionelle Gerichte für die Besucher an. In den täglich stattfindenen Vorführungen berichten sie über ihre Geschichte und Traditionen. Am Ende der Show tanzten wir alle gemeinsam im Rhythmus der Trommeln.
Die Geschichte der First Nations
Während meines Aufenthaltes in Kanada hatte ich mich viel mit der Geschichte der Ureinwohner Kanadas auseinandergesetzt. Auf den ersten Blick ist Kanada ein friedliches Land mit wenig Problemen. Als ich im Jahr zuvor als Tourist einreiste, merkte ich nichts von den Schwierigkeiten der First Nations. Bei meinem längeren Aufenthalt wurde ich auf einige Probleme aufmerksam.
Mit Beginn der kolonialen Phase ab Ende des 15. Jahrhunderts begann ein zunehmender Handel, der bald in gewaltsame Konflikte umschlug. Sie wurden um ihr Land beraubt, sie durften ihre Sprache nicht mehr sprechen und ihre Kultur nicht mehr ausüben. Kinder wurden von ihren Eltern getrennt und in Internate (Residential Schools) gesteckt. Während der gesamten Epoche kam es zu schweren Epidemien, die die Europäer ins Land brachten und die Ureinwohner fast ausrotteten.
Die First Nations halfen den Europäern in Kanada zu überleben. Sie gaben ihnen Nahrung und Felle für die harten Winter. Viele Ureinwohner haben Identitätsprobleme und wissen nicht wo sie herkommen. Es wurde nichts schriftlich festgehalten, denn damals wurden die Traditionen von Generation zu Generation mündlich übertragen. Deshalb ist es so wichtig, dass es kulturelle Zentren wie Wendake gibt, die an die Geschichte und Traditionen erinnern.
Von Québec Original habe ich 2 Nächte Hotelaufenthalt im Hôtel-Musée Premières Nations sowie freien Eintritt im Site Traditionnel Huron Onhoüa Chetek8e erhalten. Meine Meinung ist und bleibt trotzdem ehrlich. Herzlichen Dank an:
Québec Original
Tourisme Huronen-Wendat
Traditional Huron Site